"Django Reinhardt ist immer noch ein wichtiger
Bestandteil des Sinti-Swing-Repertoirs. Aber Musik bewegt sich nur voran, wenn jeder mit der Inspiration Django Reinhardts auch seinen eigenen Weg geht", findet Giovanni Weiss.
Seine Band Giovanni Weiss - Django Deluxe steht zwar in der Tradition des großen Gipsy-Swing-Meisters, doch sie will mehr. Neben den klassischen Sinti-Klängen beeinflusst Giovanni
Weiss vor allem Wes Montgomery, George Benson, und Pat Metheny, um nur einige der großen Vorbilder von Giovanni Weiss zu nennen.
Beide bislang erschienenen Alben "Wilhelmsburg" (2012) und "Driving" (2015, gemeinsam mit der NDR Bigband) wurden im jeweils darauffolgenden Jahr mit dem ECHO Jazz
ausgezeichnet. Mit der NDR Bigband spielte Giovanni Weiss zudem unter anderem auf dem Elbjazz-Festival, und in der Kölner Philharmonie.
Besetzung:
Giovanni Weiss (Guitar)
Giorgi Kiknadze (Bass)
Silvan Strauss (Drums)
Boris Netsvetaev (Piano)
Jan Kaiser (Trompete)
Bisher ist mehr als deutlich geworden, dass Django Deluxe durchaus aus der Tradition lernen, damit ihre kreative Gegenwart gestalten und durch die Inspiration durch alles, was Musik ist, weit in die Zukunft schauen. „Wenn wir etwas spielen, dann soll es auch bleiben“, daran lässt Giovanni Weiss keinerlei Zweifel, „wir wissen aber auch, wie wichtig es ist, dass musikalische Gäste unsere Interpretationen in überraschende Bahnen lenken. Und dass deshalb häufig umso mehr bleibt.“ Blickt man nun auf die angesprochene Gästeliste, kriegt man schon erwartungsvoll große Ohren. Sind da doch die ebenfalls aus dem Sintivolk stammenden Musiker Stochelo Rosenberg an der Gitarre und Jermaine Landsberger am Piano oder Fender Rhodes vertreten. Besonders erwähnenswert ist dabei Stochelo Rosenbergs wunderbarer Jazzschmelz, der seine Soli auf dem Album „Driving” überzieht. Seinen unbestechlichen Drive und seine inspirierende Kreativität bringt der Schlagzeuger Wolfgang Haffner mit ein. Das Stück „Stina“ wird gemeinsam mit Y’akoto geschrieben und aufgenommen. „Unser Produzent George Brenner hatte mit Y’akoto gearbeitet“, erzählt Jeffrey Weiss, „wir haben sie bei der Arbeit beobachtet und sie uns. Anschließend haben wir uns hingesetzt und ein wenig rumgejammt. Plötzlich waren wir musikalisch zusammen und konnten gar nicht anders, als ein Stück daraus machen. Egal aus welchem Kulturkreis du kommst, welchem musikalischen Genre du anhängst, du kannst immer mit der Sprache der Musik miteinander kommunizieren.“ Auch im Kontext von Django Deluxe berührt ihre kraftvolle, unverkennbare Stimme auf wunderbare Weise. Das trifft auch auf den Fred Ahlert/Roy Turk-Standard „Mean To Me“ zu, bei dem die Sängerin Ayo zum Mikrofon greift. Sie hat nicht nur nigerianische Wurzeln, ihre Mutter ist zudem Roma. So bringt sie eine weitere, unerwartete künstlerische Facette ins Spiel, die eindringlicher nicht sein könnte.
Django Deluxe führen nicht nur das Erbe Django Reinhardts in die Zukunft – ihre Platte „Driving“ erscheint bei MPS. Das ist jenes legendäre Label aus dem Schwarzwald, das zwischen 1968 und 1983 Maßstäbe in der audiophilen Produktion und der künstlerischen Eigenständigkeit setzte. MPS wird nun mit nationalen und internationalen Jazz-Künstler neu gestartet. Und zwar mit Klängen und Ideen, die in die Zukunft weisen. Genau die richtige neue Heimat für Django Deluxe. Wer der neuen Platte „Driving“ von Django Deluxe sein Ohr leiht, der wird nicht mit klischierter Zigeuner-Romantik überschüttet, aber mit einer Musik, die trotz ihrer bewusst zitierten Sintiwurzeln moderner nicht sein könnte. Und auch, wenn es Jazz ist, ist es Musik für alle. Ist jedem zugänglich. „Das, was wir machen, verlangt keine irgendwie gearteten Kenntnisse. Auch braucht man keinen Geheimcode, um Zugang zu finden“, sagt Giovanni Weiss, „wir machen einfach Musik. Voller Gefühl und einem Hauch Melancholie.“
Das Projekt Giovanni Weiss with Strings entstand im Jahr 2015.
Giovanni Weiss und sein Quartett begegnen Streichern des NDR Elbphilharmonie Orchesters in einem besonderen Crossover-Projekt.
In einer kreativen, energiegeladenen Atmosphäre entsteht aus zwei völlig verschiedenen musikalischen Klangwelten etwas Neues und Einzigartiges.
Der in Hamburg lebende Ausnahmepianist Boris Netsvetaev ist ein langjähriger Freund und musikalischer Weggefährte von Giovanni und hat sich bereit erklärt als Arrangeur das Projekt zu leiten.
Gypsy-Swing trifft Streichquartett bei Giovanni Weiss with Strings.
Besetzung:
Giovanni Weiss (Gitarre)
Motomi Ishikawa (Violine)
Boris Bachmann (Violine)
Anna Theegarten (Viola)
Katharina Kühl (Violoncello)
Boris Netsvetaev (Piano/Leitung)
Jeffrey Weiss/Giorgi Kiknadze (Bass)
Silvan Strauss/Kai Bussenius (Drums)